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CC2016: Informationen für Clubs und private Aussteller

Wir überarbeiten gerade den Hallenplan !
Die Anmeldung für private Aussteller ist zur Zeit nur noch
eingeschränkt möglich.  Sie können sich weiterhin anmelden,werden aber nur freigeschaltet, wenn der Hallenplan dies
noch zulässt.

Sie wollen auf der Classic Computing 2016 selbst ausstellen?
Auf dieser Seite finden Sie alle notwendigen Informationen.

    1. Wer kann ausstellen?
      Die Classic Computing ist offen für alle an klassischen Rechnern interessierte Privatpersonen, Clubs oder Firmen.
    2. Was kostet die Teilnahme?
      Die Teilnahme an der Classic Computing ist kostenlos, die Kosten werden vom Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V. übernommen. Da der Verein sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert und daher nicht über unbegrenzte Mittel verfügt, sind Spenden natürlich willkommen (aber keineswegs Voraussetzung für die Teilnahme).
    3. Wie bekomme ich einen Platz?
      Kontaktieren Sie uns über unser Anmeldeformular,
      Wenn noch Platz ist,  bekommen Sie eine entsprechende Information per Mail mit einer vorläufigen Reservierung. Trotz der Größe der Halle können wir Ihnen nicht garantieren, dass noch ein Platz zu haben ist. Wir hoffen hier auf Ihr Verständnis!
    4. Und was dann? 
      Etwa zwei Monate vor der Veranstaltung erreicht Sie ein Schreiben PER POST. Dieses enthält die Teilnahmebedingungen und Ihren Ausstellervertrag.  Schicken Sie uns die Durchschrift bitte mit dem beiliegenden Kuvert unterschrieben zurück. Hierdurch wird Ihre Buchung gültig.
    5. Sie bekommen von uns:

Tisch mit Rückwand

      • Ein bzw. zwei Tische ca. 160×80 cm
      • Eine Rollwand hinter Ihrem Stand
      • Einen Farbaus- druck (ca. 80x120cm)

Hierfür sind KEINE Gebühren fällig.

Was Sie mitbringen müssen:

  • Verlängerungskabel 3-5 Meter
  • Mehrfachsteckdose(n)
  • Tischdecke(n) f. 160x80cm / Farbe egal
  • Aufsteller, DinA4 mit den Daten Ihres Ausstellungsstücks
  • Gute Laune

Es existiert natürlich noch keine vollständige Timeline, doch ein paar Fakten stehen jedoch schon fest. Die Öffnungszeiten sind:

  • Sa.: 10.00 – 17.00 Uhr
  • So.: 10.00 – 16.00 Uhr

Es wird in der integrierten Artline, einem „Raum im Raum“ verschiedene Vorträge geben.
Nach der offiziellen Öffnungszeit findet eine After-Show-Party statt.  Diese ist nicht öffentlich, und nur für uns Aussteller gedacht. Den ersten Grundstock an Getränke übernimmt der Verein. Für den Rest müssen wir gemeinsam sorgen.

 

  • Unterkunftsmöglichkeiten
    Unser VVV Nordhorn hat sehr gute Arbeit geleistet. Alle Übernachtungsmöglichkeiten sind auf deren Seite
    VVV Nordhorn Übernachtungen aufgelistet. Bitte kümmern Sie sich rechtzeitig um einen Platz !

 

06.11.2015: Hannöverscher Classic Computing Stammtisch November

Mitten im Herbst und nach der Classic Computing im Oktober ist es wieder Zeit für einen Stammtisch in der Leine-Metropole. Die Freunde der C128-, AMIGA-, ATARI-, Apple-, Sinclair- (und was sich auch immer klassischer Computer nennen darf) Maschinen treffen sich wieder zum gepflegten Bier und gutem Essen. Wir plaudern, tauschen Erfahrungen aus und schmökern auch mal in mitgebrachter Fachliteratur und aktuellen Zeitschriften der Retro-Szene. Es ist also ein Klönschnack-Treff und kein Zockertreffen mit Rechnern.

Der 14. Classic Computing Stammtisches findet statt am

    Freitag, den 06.11.2015 ab 19:30
    Ort: “Cafe Kalah”, Velberstraße 5, Hannover Linden


Die Anfahrt ist mit der Strassenbahn Linie 10 Richtung Ahlem möglich: Ausstieg Haltestelle Leinaustrasse, dann in Fahrtrichtung links in die Velberstraße, das Cafe Kalah ist dann auf der linken Seite. Autofahrer suchen am besten von der Limmerstr. kommend schon im Köthnerholzweg einen Parkplatz.

Eingeladen sind alle Neulinge und alten Hasen und wer auch immer Lust hat.

Hobby und Elektronik 2015

Der Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. war auf dem Retro-Stand der Hobby und Elektronik 2015 in Stuttgart vertreten. Vom 19. bis 22.11.2015 wurden an unserem Stand in Halle 5 (5F52) unter anderem gezeigt:

  • Desktop-Rechner wie Sirius S1 und Kaypro II
  • Spielesysteme wie Phillips G7000, Tele-Sports, Sega-Saturn
  • Klassiker wie VC20, CBM/PET. Plus
  • ein Osborne 1 als wohl erster tragbarer Rechner
  • Atari TT030 und Atari ST 1040

Bilder von der Hobby & Elektronik 2015

Classic Computing 2015 in Thionville

Die Classic Computing 2015 fand vom 03.10. bis 04.10.2015 in Thionville (Frankreich) und damit erstmalig ausserhalb Deutschlands statt.

Eine erfolgreiche Veranstaltung

Möglich wurde die Veranstaltung durch das Engagement unseres langjährigeb Mitglieds Guy Mille und seinen Mitstreitern vom Maker Space Thionville. Die Resonanz in der örtlichen Presse war sehr hoch und auch die Gemeinde zeigte sich sehr interessiert. So wurde die CC am Freitag 02.10. durch die Bürgermeisterein Frau Anne Grommerch und ihrer Stellvertreterin für Kultur, Frau Jackie Helfgott offiziell eröffnet. Über 90 Teilnehmer aus Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz zeigten ihre Lieblingssysteme.

Alle Systeme waren in Betrieb- es wurde also ausgiebig gespielt, programmiert, konfiguriert und erweitert. In einem Reparaturbereich bemühten sich ausserdem fachkundige Mitglieder um die Instandsetzung defekter Geräte mit Lötkolben, Oszilloskop und Multimeter.

Begleitet wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Vortragsprogramm:

  • Samstag
    • 13 Uhr- François Lionet: Programmiersprache AMOS/STOS
    • 14 Uhr- Digitale Musikkreation: The OTHER DAYS
    • 15 Uhr- Bolo Swiss Museumspräsentation (französisch)
    • 15.30 Uhr – Bolo Swiss Museumspräsentation (deutsch)
    • 16 Uhr- Chris Smith: ZX Spectrum VEGA
    • 17 Uhr- JF del Nero, Minitel-Vorführung
    • 18 Uhr- Digitale Musikkreation: STAMBA
  • Sonntag
    • 11 Uhr- Dreamcast
    • 13 Uhr- Dr Zarkov; Mechanischer Fernseher
    • 14 Uhr- Douglas Alves: Die Geschichte des Videospiels
    • 15 Uhr- Gaëtan Verdichizzi_ Informatik für alle

Neben den Ausstellern und Vortragenden fanden auch Hunderte von Schaulustigen den Weg in den Salle Jean Burger in Thionville, um sich selbst ein Bild von den digitalen Dinosauriern zu machen. Die lokale Presse berichtete in zwei grossen Artikeln über die CC 2016.

Bilder der Veranstaltung

ST506 HowTo

Inhalt:

  1. Einleitung
  2. Geschichte
  3. Das mechanische Interface
  4. Das elektrische Interface
  5. MFM/RLL/ESDI
  6. IDE
  7. BIOS
  8. Low-Level-Formatierung
  9. Endeinrichtung
  10. Schlusswort

Einleitung

Ein jeder Sammler und oder Liebhaber klassischer Computer wird zwangsläufig einmal über eine Festplatte gestolpert sein, die statt mit dem von SCSI oder IDE gewohnten einzelnen Flachbandkabel mit gleich zweien dieser Datengürtel ihren Anschluss an den Rest des Rechners findet.
Dieser Artikel soll sich nun mit diesen Dinosauriern der Festspeicher beschäftigen.

Geschichte

Wir schreiben das Jahr 1980. Das noch junge Unternehmen Seagate Technology, gegründet von Alan Shugart und Finis Conner bringt die weltweit erste Festplatte im superkleinen 5¼“-Format auf den Markt: Die Seagate ST506 speichert auf voller Bauhöhe (in heutigen Maßstäben zwei 5¼“-Schächte) sage und schreibe 5 Megabytes. Wenig später erscheint ihre große Schwester, die ST412 mit 10 Megabytes Kapazität, welche vor allem im IBM PC/XT Modell 5160 große Verbreitung fand.
Und nach eben diesen beiden Festplatten wurde die ST506/ST412-Schnittstelle benannt, die sich über die 1980er-Jahre zum de-facto-Standard entwickelte.

Das mechanische Interface

Wie der aufmerksame Leser bereits bemerkt hat, besitzen ST506-kompatible Festplatten zwei Edge-Connector, einen schmalen und einen breiten. Der schmale 20-polige ist für die Datenleitung, welche jeweils einzeln vom Controller zur Festplatte geführt wird. Auf dieser Datenleitung werden im übrigen die Signale von und zu den Köpfen der Festplatte analog(!) übertragen.
Der breite 34-polige ist für die Steuerleitung. Im Normalfall werden bei einem System mit mehreren Festplatten diese hintereinanderge“daisy-chaint“, sprich wie beim Diskettenlaufwerk werden die Festplatten hintereinander an die einzelnen Verbinder des Steuerkabels angeschlossen. Es gibt zwar auch noch die Möglichkeit die Festplatten „radial“ anzuschließen, da mir dies jedoch in freier Wildbahn noch nie begegnet ist werde ich hier nicht weiter darauf eingehen.

Das elektrische Interface

Wie schafft es der Controller nun die einzelnen Festplatten anzusprechen wenn diese doch an ein und dem selben Steuerkabel hängen?
Ganz einfach. Genauso wie später bei SCSI gibt es auch beim ST506-Interface Laufwerksnummern. Im Normalfall werden diese per Jumper oder DIP-Schaltern eingestellt. Prinzipiell unterstützt das ST506-Interface bis zu 4 Festplatten, in der Praxis haben 99,9% der Controller jedoch nur Anschlüsse für zwei Festplatten. Die erste Festplatte wird als Drive 0 gejumpert und mit ihrem Datenkabel mit dem Controlleranschluss für die erste Festplatte verbunden. Die eventuell vorhandene zweite Festplatte wird als Drive 1 gejumpert und mit ihrem Datenkabel mit dem Controlleranschluss für die zweite Festplatte verbunden.
Klingt einfach, oder?
Eins haben wir aber bisher vergessen zu beachten: Das Steuerkabel stellt einen Bus dar. Und zwar für damalige Verhältnisse einen Hochgeschwindigkeitsbus. Und wie wir es von solchen Bussen kennen, müssen diese korrekt terminiert werden. Eigentlich so wie bei SCSI. Ohne korrekte Terminierung kann das Platten/Kabel/Karten-Konstrukt funktionieren… wird es aber meist nicht.
Also schauen wir uns die Platte(n) noch einmal genau an und überprüfen den korrekten Sitz der Abschlusswiderstände: Die Platte die in der Mitte zwischen Controller und anderer Platte hängt bekommt keinen, die Platte am Ende bekommt einen. Nun muss man also entweder die Terminierung der mittleren Platte(n) deaktivieren/entfernen, die der letzten Platte aktivieren/einstecken, oder, falls beides zutrifft, man tauscht die Platten einfach durch.

MFM/RLL/ESDI

Wer nun denkt: Perfekt, Ich hab ’ne Festplatte mit ST506-Interface und ich hab ’ne Controllerkarte mit ST506-Interface, kein Problem, ich klemm das aneinander und ab geht die wilde Luzie…
… der irrt zumeist. Der Standard legt nämlich nur das elektrische Interface fest. Es gibt nun weitere Standards die auf der ST506-Schnittstelle aufbauen. Diese legen die Aufzeichnungsmethode fest, mit der die Daten auf die rotierenden Aluscheiben gebannt werden:

MFM
Der Klassiker. 17 Sektoren pro Track. Modifizierte Frequenzmodulation, eine Weiterentwicklung der klassischen FM-Codierung. Wird auch bei den meisten Systemen für Disketten verwendet.

RLL
Die Weiterentwicklung. 26 Sektoren pro Track. Packt auf die gleiche Spur rund 50% mehr Daten. Wurde wiederum zu ARLL weiterentwickelt.

ESDI
Das Enhanced Small Disk Interface. Sieht nach ST506-Interface aus. Ist es aber nicht. Der Einfachheit halber wurden die schon bekannten Flachbandkabel weiterverwendet, elektrisch ist ESDI jedoch nicht kompatibel zu den ST506-Standards. Bei ESDI, einer Entwicklung von Maxtor, wurden einige Bestandteile die traditionell auf dem Controller beheimatet waren auf die Laufwerkselektronik verlegt, beispielsweise der Data Separator. Das Datenkabel überträgt nun Digitaldaten zum Controller. ESDI stellt eine Übergangstechnologie zu IDE und SCSI dar und unterstützt bis zu 8 Geräte am Bus, die nicht zwingend nur Festplatten sein müssen, auch Streamer et cetera gab es mit ESDI-Interface. Viele der frühen SCSI- oder IDE-Festplatten waren eigentlich ESDI-Festplatten mit einem SCSI-ESDI-Controller auf der Laufwerkselektronik.
34 oder mehr Sektoren pro Track.

Controller-Mischmasch
Viele werden nun denken, he, super, ich schließe meine MFM-Festplatte einfach an einen RLL-Controller an und mache so aus meiner 20MB eine 30MB, oder aus einer 40MB eine 60MB-Festplatte. Prinzipiell geht das auch. Eigentlich sind RLL- und MFM-Festplatten baugleich.
Eigentlich.
Der kleine aber feine Unterschied ist, dass die Beschichtung der Plattenoberfläche auf die höhere Datendichte optimiert ist. Eine RLL-Festplatte hat eine deutlich hochwertigere Beschichtung als eine MFM-Festplatte. Von daher kann es funktionieren eine MFM-Festplatte an einem RLL-Controller überzuformatieren. Ob das ganze stabil läuft, vor allem auf längere Zeit gesehen, steht auf einem anderen Blatt.
Ist eigentlich wie bei 3½“-Disketten. Die qualitativ hochwertigeren wurden als 1,44MB-HD-Disketten verkauft, die nicht ganz so tollen als 720kB-DD-Disketten. Genau so wurde bei der Festplattenproduktion mit MFM- und RLL-Platten verfahren.

IDE

IDE? Was macht denn bitte IDE in einem Artikel über ST506-Festplatten?
Ganz einfach. IDE (Integrated Drive Electronics) ist ein direkter Abkömmling von eben diesem. Viele kennen auch noch den Begriff AT-Bus-Festplatte. Und genau dort liegt der Hund in der Pfanne begraben. Das „IDE-Interface“ ist eigentlich nur eine direkte Anbindung des Laufwerks an den Systembus. Der eigentliche Festplattencontroller befindet sich auf der Laufwerkselektronik. Und eben die meisten dieser frühen IDE-Festplatten, egal ob XT-IDE oder AT-IDE, sind eigentlich stinknormale MFM-/RLL-Festplatten. Es ist also kein Zufall, dass viele IDE-Festplatten 17 bzw. 26 Sektoren pro Track verwenden. Und eben genau diese frühen Festplatten lassen sich eigentlich im folgenden genauso behandeln wie ihre Urväter.

BIOS

Was bringt die schönste Platte im Rechner, wenn selbiger keinen blassen Schimmer davon hat ein solches Prachtexemplar in seinem Gehäuse zu beherbergen? Richtig. Man muss dem Bios Bescheid geben.
ATs
Rechner der AT-Klasse sind da im Normalfall relativ pflegeleicht. Man entert das CMOS-Setup beziehungsweise startet von der Einrichtungsdiskette (bei IBM/Compaq-Rechnern) und wählt den entsprechenden Festplatentyp aus.
Typ 1 beispielsweise ist durch die Bank weg normiert und steht für die erste Festplatte die Einzug in die PC-Landschaft fand: die ST412 mit ihren 306 Zylindern, 4 Köpfen und 17 Sektoren pro Track.
Typ 2 ist die ST225, die Festplatte mit halber Bauhöhe die weite Verbreitung in den späteren IBM PC/XTs und vielen XT-Klonen fand. Und eben durch diese weite Verbreitung haben die meisten 20-Megabyte-Festplatten anderer Hersteller ebenfalls 615 Zylinder, 4 Köpfe und 17 Sektoren pro Track.
XTs
Da die wenigsten Rechner der XT-Klasse ein CMOS-Setup ihr eigen nennen, fällt obiges aus wegen ist nicht. Daher bringen die meisten 8-Bit-Controllerkarten ein eigenes BIOS im EPROM mit um ein paar Vektoren zu verbiegen und dem Betriebssystem somit die schnelle Scheibe unterzujubeln. Ganz rudimentäre Vertreter dieser Gattung unterstützen entweder nur einen einzigen Plattentyp oder müssen mit Jumpern auf die Spezifikationen der angeschlossenen Platte(n) konfiguriert werden. Diese Jumperbelegung ist wiederum abhängig vom verwendeten EPROM, so dass man auch den Versionsstand des Controller-BIOS beachten muss. Die komfortabelsten XT-Controller legen die Plattenkonfiguration auf Spur 0 der Festplatte ab, so dass diese prinzipiell mit jeder Festplatte funktionieren. Nachteil: Man hat einen Zylinder weniger für seine Daten. Um einen solchen halbintelligenten Controller zu konfigurieren, ruft man die Einrichtungsroutine auf, die sich im Normalfall an Offset 5 der Basisadresse des Controller-BIOS befindet. Da die meisten Controller standardmäßig ihr BIOS auf Adresse C8000 einblenden rufe man von seiner DOS-Bootdiskette das gute alte DEBUG auf und springe mit G=C800:5 in die Einrichtung. Dort muss man nun die Plattenparameter angeben und kommt im Normalfall automatisch zur Low-Level-Formatierung.

Low-Level-Formatierung

Heutige Festplatten sind grundsätzlich ab Werk schon in ihre einzelnen logischen Blöcke eingeteilt. Festplatten mit ST506-Interface sind dies grundsätzlich nicht. Da die komplette Auswertelektronik auf der Controllerplatine sitzt wäre dies auch nicht möglich. Mit der Low-Level-Formatierung bindet man quasi den Scheibling mit all seinen Fertigungstoleranzen fest an die Elektronik der Controllerkarte mit all ihren Fertigungstoleranzen. Deswegen lassen sich die Daten einer ST506-Festplatte auch nur in den seltensten Fällen an einem anderen Controller auslesen. Um nun diese Hochzeit aus Mechanik und Logik vorzunehmen benötigt man einen Low-level-Formatter. Entweder greift man einfach auf ein entsprechendes Tool von Diskette, beispielsweise den Ontrack Disk Manager oder SpeedStor zurück, oder, wenn man ein solches nicht zur Hand hat und wenn der Controllerhersteller so freundlich war eine ensprechende Routine im Controller-BIOS zu integrieren nutzt man eben diese. Die meisten OMTI-, Western Digital- oder Seagate-Controller haben diese. Wie bereits oben erklärt lässt sich diese per DEBUG starten.
Um die XT-IDE-Festplatte in einem Commodore PC10-III/PC20-III zu formatieren muss man übrigens die Routine an Adresse FA00:5 aufrufen.
Der originale XEBEC-Controller den IBM den PC/XTs spendiert hat hat im übrigen keine Formatierroutine im BIOS. IBM war der Meinung, dass Hochzeiten nur von Firmeneigenen Standesbeamten, will meinen, Technikern vollzogen werden dürfen. Also behelfen wir uns nolens, volens mit folgendem kleinen „Assembler-Programm“:


A>DEBUG
-
-I 322
-I 321
-O 322 0
-I 321
-O 320 04
-O 320 00 ### 00 = Laufwerk C, für Laufwerk D bitte 20 einsetzen!
-O 320 00
-O 320 00
-O 320 05
-O 320 07 ### Nochmal sicherstellen dass das richtige Laufwerk gewählt ist!!!

Nun sollte die Festplatte losrattern und seeeeehr gemächlich losformatieren. Kann durchaus mehrere Stunden dauern, der XEBEC-Controller ist katastrophal lahm. Wenn der Formatiervorgang abgeschlossen ist, sollte die Platten-LED ausgehen und Debug uns wieder mit seinem Prompt begrüßen.


-I 321
-I 320
-Q

Interleave
Worüber man bei Festplatten dieser Ära öfters stolpert, gerade beim Low-Level-Formatieren, ist der Begriff des Interleave. Interleaving bezeichnet eine Technik bei der die Sektoren absichtlich ausgelassen werden. Hintergrund des ganzen ist, dass die Daten vom Rechner nicht so schnell verarbeitet werden können wie sie von der Platte geliefert werden können. Optimal wäre ein 1:1-Interleave, das heißt die Sektoren wären direkt hintereinander auf der Platte: 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,… Ein Interleave von 2:1 sähe folgendermaßen aus: 1,10,2,11,3,12,4,13,… Folglich hat der Rechner die doppelte Zeit um die Daten von der Platte zu verarbeiten. Praktisch arbeiten die meisten XTs mit einem Interleave von 3:1 bis 4:1, der XEBEC-Controller im IBM XT mit 6:1. Wenn der Interleave zu gering gewählt ist muss der Rechner erst warten bis die Spur sich wieder unter dem Kopf vorbeigedreht hat, was einem Interleavefaktor von 17:1 entsprechen würde. „Fortschrittliche“ Controller haben einen kleinen Cache, der eine komplette Spur puffern kann. Diese arbeiten dann tatsächlich mit einem Interleave von 1:1.
Falls man beim Interleave mal gehörig danebengegriffen hat gibt es Programme wie beispielsweise Spinrite II die den Interleave nachträglich noch ändern können. Low-Level-Utilities wie der Disk Manager können den optimalen Interleave vor der Formatierung auch durch Ausprobieren feststellen.

Wenn die Festplatte nun ordnungsgemäß Low-Level-formatiert ist, sollte auch der lästige 1701-Fehler verschwunden sein. Und weiter gehts im Sauseschritt:

Endeinrichtung

Partitionierung
Die Festplatte ist nun zwar verheiratet aber noch gänzlich leer. Damit nun ein Betriebssystem installiert werden kann, muss diesem erst ein wenig Platz auf der Platte geschaffen werden. Dazu starte man FDISK, erstelle eine primäre Partition und markiere diese als aktiv. Wer nun möchte kann eine erweiterte Partition erstellen und in dieser logische Laufwerke anlegen. Wer MS-DOS vor Version 4 einsetzt wird bei Platten größer als 30MB wahrscheinlich kaum drumrum kommen wenn kein wertvoller Plattenplatz vergeudet werden soll.

Nach erfolgter Partitionierung beende man FDISK und starte den Rechner neu. So kommt das von der Stiefelscheibe frisch geladene DOS in den Genuss der neuen Partitionstabelle.
Benutzer von MSDOS 5 oder neuer können den nächsten Schritt getrost überspringen, da die Setuproutine einem die ganze Arbeit abnimmt. Wer dennoch so richtig retro sein möchte und seinem alten Schätzchen ein zeitgenössisches DOS verpassen möchte geht folgendermaßen vor:

High-Level-Formatierung
Die neue Wohnung für unser Betriebssystem ist somit errichtet, die Zimmer sind eingeteilt. Fehlt noch die Inneneinrichtung. Man starte FORMAT C: /S und erstelle somit ein Dateisystem auf der neuen Systempartition. Durch den Parameter /S werden gleichzeitig die DOS-Kerndateien (IO.SYS/MSDOS.SYS, bei IBM PC-DOS IBMBIO.COM/IBMDOS.COM) übertragen. Neuere DOS-Versionen ab 3.30 übertragen hierbei sogar auch den Befehlsinterpreter COMMAND.COM, womit schon ein rudimentäres DOS-System eingerichtet wäre.
Betriebssysteminstallation

  • MSDOS vor Version 3
    Nach erfolgter Formatierung kopiere man den Inhalt der Systemdiskette(n) auf die Festplatte: COPY A:*.* C: Diskette raus, Neustart, fertig.

  • MSDOS 3.xx, 4.xx
    Nach erfolgter Formatierung startet man die Installationsroutine wie folgt: SELECT Also um beispielsweise deutsche Einstellungen zu verwenden: SELECT A: C: 049 GR Bei MSDOS 3.xx muss nun noch von Hand der Inhalt einer etwaigen zweiten Diskette auf die Festplatte kopiert werden, dies erfolgt wie oben bei den Vorversionen.

  • MSDOS ab Version 5
    Von Diskette 1 starten, die Installation ist relativ selbsterklärend.

Schlusswort

Nun haben wir uns mit allen Eigen- und Einzelheiten der ST506-Festplatten beschäftigt. Vieles davon ist zwar auch allgemeiner gültig, Ziel dieses Dokuments sollte es jedoch sein mit einer ST506-Festplatte einen lauffähigen Rechner zu bekommen.
Ich hoffe, damit ein paar Leute mit der Materie angefixt zu haben. Und selbst wenn nur ein alter PC dank dieser HowTo wieder zum Leben erweckt wird oder eine ST506-kompatible Festplatte weniger auf dem Schrott landet hat sich die Mühe gelohnt 😉 Die wenigsten „defekten“ MFM/RLL-Platten sind nämlich wirklich defekt. Zumeist reicht eine neue Low-Level-Formatierung und das Ding läuft wieder wie ’ne eins 😉 –Kpanic 23:10, 26. Mär. 2012 (CEST)

Verschiedene kleine Hardwaredefekte der ST-Serie

Symptom: Verschiedene schwarze Pünktchen auf dem Bildschirm
Ursache: Eventuell RAM-Fehler
Fehlersuche: Mit dem Atari Testkit (ab V3.3) wird wahrscheinlich ein RAM-Fehler U19 Bit Nr.5 in der Bank 0 angezeigt.
(Die Profis schreiben ein Basicprogramm mit dem sich die
einzelnen Bits austesten lassen.)
Abhilfe: U19 defekt, Baustein austauschen


Symptom: Bild läuft durch, und die Floppylaufwerke werden nicht mehr angesprochen. Dieser Fehler tritt meist bei den Modellen 260ST und 520ST auf.
Ursache: Zu 90% Baustein U35 defekt..
Beseitigung: Komplett austauschen


Symptom: Bildschirm ist komplett mit der Farbe rot, grün oder blau
gefüllt.
Beseitigung: J9 Anschlussbuchse überprüfen und eventuell die Kontakte nachlöten. (Nicht 1040 u. Mega)


Symptom: Weisse Punkte auf dem Bildschirm (Mono/Color) beim Mega ST
Ursache: Warscheinlich thermische Fehler an den Bustreibern
74LS244 oder/und 74LS373.
Eventuell sind auch die RAM-Bausteine nicht richtig in den Sockeln.
Fehlersuche: Treiberbausteine mit Kältespray untersuchen
Beseitigung: Bausteine auswechseln / Ram’s in die Sockel drücken


Symptom: Nach dem Einschalten des Computers sind auf dem Monitor Rücklaufstreifen zu sehen (SM124)
Ursache: Meist ist der Widerstand R727 zu hochohmig.
Beseitigung: R727 gegen einen Widerstand von 560Kohm austauschen.
Kleine Änderung der Grundhelligkeit an Poti VR702 (Sub-Right)


Symptom : Das Bild auf dem SM 124 ist nur noch halb so hoch wie
normal, wirkt aber wesentlich breiter.
Ursache: +12V Stromversorgung eventuell defekt
Beseitigung: IC 901 und Q 901 überprüfen und gegebenenfalls austauschen.
+12V überprüfen Toleranz +/- 15%


Symptom: Helligkeit lässt sich nicht mehr aufregeln (SM124)
Beseitigung: Transistor Q303 im Videoteil überprüfen / austauschen
An den Spannungsteilern sollten zu messen sein
R310 = 8V R302 = 3.6V


Symptom: Nach einiger Zeit bringt der Computer kein richtiges Bild
mehr auf den Bildschirm, der Monitor ist aber nachweislich in Ordnung.
Ursache: Treiber in der V-Sync-Leitung überprüfen (74LS04) und
Shifter testen.
Fehlersuche: Die Bausteine mit Kältespray überprüfen


Symptom: Nach Anschluss einer Harddisk oder eines Laserdruckers
stürzt das System ab und/oder lässt sich nicht booten.
Ursache: Das Reset-Signal wird im ST mit Hilfe eines NE 556 bzw.
TL 7705 erzeugt und über Treiber an die Bausteine und die
externen Anschlüsse geleitet. (HD-Port)
Beseitigung: Einbau eines kleinen Filters in Pin 12 des HD-Ports.
Es können Störspitzen über die Kabel zurück in den Rechner
gelangen, dadurch erhält der Computer undefinierte Resets, 
die zu den Störungen führen. Tritt häufig bei zu langen
DMA-Kabeln auf.
(Bei SH 205 eventuell Ausfall des Reset-Eingangs (47LS123))


Symptom : Bildschirm bleibt immer dunkel
Ursache: Meist Treiberbaustein 74LS04 defekt.
Beim Mega ST und Rechnern, an denen oft die Midi-Schnittstellen genutzt werden, ist es gern der 7404.
Beseitigung: Mal an den Reset- und Halt-Eingängen des Prozessors messen:
Normal sind hier 0V oder 5V. Liegen die Spannungen zwischen
diesen Werten, so ist der Treiber 100% defekt.
Dieser Treiberbaustein bedient auch die Midi-Out-Leitung.