- Author/Ersteller: tokabln
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VORSICHT
Schaltnetzteile arbeiten mit sehr hohen Spannungen und geladene Kondensatoren können empfindliche Verletzungen hervor rufen. Zunächst sind solche Bauteile zu entladen. Aber bitte nicht mit einem an die Pins als Brücke gehaltenen Schraubendreher. Dies könnte einen bis dahin funktionierenden Kondensator beschädigen. Besser man greift zu einem Entlade-Widerstand (z.B. 1MOhm/5W) mit auf beiden Seiten angelöteten und durch Schrumpfschlauch gegen Berührung geschützten Leitungen, die an die Anschlusspins der Kondensatoren, zur Entladung selbiger, gehalten werden.
Reparaturen an Netzteilen sollten daher nur von fachkundigen Menschen durchgeführt werden!
Ein pulsierendes Schaltnetzteil deutet darauf hin, das auf der Sekundärseite ein Kurzschluss vorhanden ist. Meist geht dies einher mit in die Jahre gekommenen ausgetrockneten Elektrolyt-kondensatoren. Aber auch Gleichrichterdioden können durchlegiert (sprich beschädigt) sein. Beide Bauteile lassen sich relativ rasch durch eine ohmsche Messung überprüfen. Im Fall eines direkten Durchgangs (gemessen an den jeweiligen Anschlusspins), kann man davon ausgehen das das Bauteil, welches den Kurzschluss erzeugt, gefunden wurde. Im Schaltnetzteil verbaute Tantalkondensatoren sind dabei durchaus auch Kandidaten die einen Kurzschluss herbei führen können. Also auch diese überprüfen.
Zeigt das Schaltnetzteil dieses Problemverhalten nur im am Verbraucher angeschlossenen Zustand, ist wohl nicht das Netzteil defekt, sondern der Kurzschluss liegt im Verbraucher selbst. In meinem Fall zeigte das Netzteil das pulsierende Verhalten sowohl im am Verbraucher angeschlossenen wie auch im nicht angeschlossenen Zustand. Damit war klar, das hier das Netzteil ein Problem hatte.
Es gibt einen speziellen Elko, der beim Einschalten den PWM Controller versorgt. Falls dieser Kondensator defekt ist kommt es dazu, dass die Schaltung kurz anläuft und sofort (da die Versorgung des Controller-IC zusammenbricht) wieder abschaltet. Dieser Elko ist oft im Bereich 47-100uF groß. Hier unbedingt einen Typen mit Low ESR und 105°C Spezifikation nehmen. Der Kondensator lässt sich mit etwas Mühe über das Datenblatt des Controller-IC finden, da er parallel zu den Versorgungspins liegt. Allgemein gilt: sollen Elektrolytkondensatoren ersetzt werden, bitte auch auf Grund der Wärmeentwicklung im Netzteil immer Typen mit Low ESR und 105°C Spezifikation nehmen. Bitte nicht vergessen, die maximale Spannung vom auszutauschenden Kondensator beachten und einen passenden Ersatz mit gleicher oder höherer Spannungsfestigkeit einsetzen.
Nach langwieriger Suche, die Kondensatoren hatte ich bereits vor 2 – 3 Jahre getauscht und das Netzteil arbeitete seitdem einwandfrei, stellt sich heraus, das der LDO Regler vom Typ TL431C scheinbar durch die Erneuerung der Kondensatoren im Laufe der Zeit überbelastet und durchgebrannt ist. Dies habe ich nur durch Zufall entdeckt, da 2 Anschlussbeinchen statt metallisch blank schwarz waren und eines davon vom Gehäusekörper abgetrennt war (siehe Bild des ausgelöteten LDO).
Nach Austausch dieses Reglers arbeitet das Schaltnetzteil nun wieder zur vollen Zufriedenheit und das Laptop startet.